Hamburger Original
Stadthöfe Hamburg

Stadthöfe Hamburg: Eine REISE DURCH DIE GESCHICHTE 

MOIN MOIN 

TOUT LE MONDE,

 

Wer das TORTUE kennt, weiß, wo es sich befindet. Doch wer weiß wirklich mehr über die Umgebung? Schließlich ist das TORTUE nicht nur selbst ein großes Ganzes, sondern wird von etwas weitaus Größerem umschlossen: Gelegen in den Hamburger Stadthöfen bildet das TORTUE HAMBURG einen Teilkomplex des so geschichtsträchtigen Gebäudeensembles, in dem wir uns seit Anbeginn befinden. Denn wer bei uns zu Gast ist, logiert inmitten einer wahrlich historischen Vergangenheit.

Geschichte der Hamburger Stadthöfe

 

»Die Gegenwart in den Stadthöfen sieht der älteren Vergangenheit der Gebäude oft verblüffend ähnlich. Und diese sah um einiges prachtvoller aus als der Nachkriegszustand, vom dem aus wir in diese städtebauliche amour fou gestartet sind. Wir wollten, wo wir nur konnten, so nah an die Originale wie möglich.« (Judith Stoletzky, TORTUE Buch, Seite 52)

 

Das erste Gebäude der Stadthöfe, welches damals (und man sagt, die Geschichte reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück) am heutigen Neuen Wall erbaut wurde, war das Görtz-Palais. Nachdem es in den Besitz der Stadt Hamburg überging, wurde es seither als Stadthaus bezeichnet und fungierte für die französischen Truppen als Hôtel de Ville, also Rathaus.

 

Französische Truppen in Hamburg, fragt ihr Euch? Oui oui, tout à fait correct! So war es. Denn damals, zwischen 1806 und 1814, war Hamburg ein Departement von Paris und niemand geringeres als Napoléon selbst, soll das historische Quartier der heutigen Stadthöfe bewohnt haben.

 

Nach 1814 wurde das Görtz-Palais zum Polizeipräsidium umgewandelt, in dem fortan die Fäden der Hamburger Polizeiarbeit zusammen liefen. Leider blieb es bei den Angriffen des Zweiten Weltkrieges nicht verschont und so wurden weite Teile des Gebäudes zerstört. Die erhalten gebliebene Fassade wurde in den 1950er Jahren restauriert und wiederhergestellt.

 

Bald wurde das Görtz-Palais allerdings aufgrund der steigenden Bevölkerung Hamburgs zu klein für die räumlichen Anforderungen der Polizei. Kurz darauf erfolgte die Fertigstellung eines viergeschossigen Erweiterungsbaus an der Straßenecke Neuer Wall/Stadthausbrücke. Nach weiteren Bauplänen erweiterte die Stadt ihr Stadthaus um ein Brückengebäude über dem Bleichenfleet und einen zusätzlichen Bau an der Stadthausbrücke. Mit der baulichen Schließung der offenen Abschnitte von Große Bleichen und Bleichenbrücke war der Komplex also fertig: Voilà et bienvenue - die Hamburger Stadthöfe!

Der Dandy und die Schildkröte

 

Damals, als die Franzosen in den Stadthöfen logierten und somit den geschichtlichen Grundstein für das heutige Dasein des Gesamtkonzepts unseres TORTUE HAMBURG  legten, gehörte entspanntes Flanieren entlang der Promenaden der Stadt zum guten Ton. Wer dies tat, zeigte, dass er Zeit hatte. Und wer Zeit hatte, hatte Geld. Ihren Reichtum drückten eben jene Wohlhabenden mit Eleganz, Geschmack und Exzentrik aus und stellten ihre individuelle Überlegenheit in den Vordergrund. Und so wurde er geboren: der klassische Dandy.

 

Heute, sowie damals, richtete sich der Dandy in einer gewissen Außenseiterstellung das eigene Leben in Genuss und Schönheit aus, fern jeglicher Anpassung und Konvention und ausschließlich nach seinen individuellen Passionen. Doch es war nicht die Kleidung, die den Dandy aus machte, sondern die Eleganz. Nichts war schlimmer für ihn als die Mittelmäßigkeit und Gewöhnlichkeit.

 

Nicht selten führten die damaligen Modenarren meine gepanzerten Vorfahren an der Leine aus und trugen so ihre Extravaganz der Gemeinheit vor. Wir Schildkröten - Tiere, die sich aus Langsamkeit und Trägheit formen - drückten also schon damals das aus, was wir heute noch unseren Gästen vermitteln wollen: Den Luxus der Langsamkeit. Die Erinnerung daran, dem turbulenten Alltag zu entfliehen und sich zwischendurch mal Zeit zu nehmen. Erst recht dann, wenn wir keine haben. Denn Eile und Genuss schließen einander aus! 

Die Stadthöfe heute

 

Nach dem Kauf und der Sanierung der Stadthöfe durch den Hamburger Projektentwickler Quantum Immobilien AG verknüpft sich das Konzept heute zu einem belebten Quartier in der Hamburger Innenstadt. Vier Höfe laden Besucher und Besucherinnen zum Entdecken dieses neuen Stück Hamburgs ein. Jeder der Höfe bietet eine vielfältige Auswahl zum Shoppen, Genießen und Erkunden. 

Hättet ihr gewusst, welchen geschichtsträchtigen Ort wir im TORTUE HAMBURG unser zu Hause nennen? 

 

Wenn ihr das nächste Mal durch unsere Höfe flaniert, versetzt Euch doch mal gedanklich zurück. An die Zeit, in der die Franzosen hier zu Besuch waren und die extravaganten Dandys ihre Exzellenz auf den umliegenden Promenaden zur Schau trugen. Ich bin mir sicher, ihr fühlt Euch dabei ganz gewiss très français!

Texte und Bilder zum Teil inspiriert vom TORTUE Buch - Das große Buch über die Lust zu Leben und ein Hotel, das keines ist

 

Autorin: Judith Stoletzky

Fotografin: Esther Haase

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